Wer
mit dem Auto oder Motorrad nach Österreich oder durch Österreich z.B. nach
Italien reist, sollte ein wenig Vignetten-Kunde in seine Reisplanung
einbeziehen. Denn häufig sind unliebsame Überraschungen mit der Autobahnmaut
programmiert. „Klebt die Vignette auf dem Tönungsstreifen der Frontscheibe,
gilt die Maut als nicht entrichtet“, warnt Rechtsanwalt Dr. Hubert Tramposch von
der Anwaltskanzlei Tramposch & Partner in Innsbruck, „dann hat man sie zwar
bezahlt, wird aber trotzdem bestraft.“ Genauso ungünstig ist es, die Vignette
auf dem Seitenspiegel zu platzieren.
Die
Falle: Falsch geklebte Vignetten können von den automatischen Vignettenkontrollsystemen
nicht gelesen werden. Und auch die Mautaufsichtsorgane, die sogenannten
Mautsheriffs, tun sich dann mit einer raschen Abfertigung schwer. Tramposch
erklärt, warum das so ist: „Die Maut ist offiziell nur dann ordnungsgemäß
entrichtet, wenn die Vignette auch ordnungsgemäß angebracht, also geklebt,
wurde.“ Konkret heißt das: Die Vignette ist auf die Innenseite der
Windschutzscheibe zu kleben. „Um sich Ärger und Diskussionen mit den Behörden
zu ersparten, sollte sie auf der linken Seite der Windschutzscheibe oder beim
Rückspiegel aufgeklebt werden“, rät Tramposch, dessen Kanzlei zur internationalen
Beratungsallianz GGI gehört.
Vorsicht
ist auch beim Ankleben geboten. Die Vignette ist selbstklebend. Schon das
Verwenden eines anderen Klebers oder das nur teilweise Ablösen von der
Trägerfolie werden als Mautprellerei geahndet. Und das kann teuer werden:
Mautsündern droht eine Verwaltungsstrafe von 300 € bis 3.000 €. Im günstigsten
Fall fordern die Mautsheriffs lediglich zur Zahlung einer Ersatzmaut auf. Die
liegt bei 120 € für Pkw und 65 € für Motorräder. Tramposch: „Trifft diese
Ersatzmaut nicht rechtzeitig ein, wird ein Verwaltungsstrafverfahren
eingeleitet.“
Die
normalen Tarife sind da schon deutlich günstiger: So kostet die 10-Tages-Vignette für Kfz 8,50 €, die
Zwei-Monats-Vignette 24,80 € und die Jahresvignette 82,70 € (jeweils für Kfz
bis 3,5 t). Motorräder kosten für zehn Tage 4,90 €, für zwei Monate 12,40
€ und für das Jahr 32,90 €. Bei den 10-Tages- und den Zwei-Monats-Vignetten
gibt es eine Lochung, welche den Beginn der Gültigkeitsdauer markiert.
Hinzu
kommen in Österreich einige Sondermautstrecken, für die separat gezahlt werden
muss. Dies sind die Brennerroute (A 13), der Arlbergtunnel (S 16), der
Tauern-/Katschbergtunnel (A 10) sowie der Bosruck- und Gleinalmtunnel (beide A
9) und der Karawankentunnel (A 11).
Um
rasche Kontrollen und einen zügigen Verkehrsfluss sicherzustellen, sollte neben
einer aktuell gültigen Vignette auch nur eine weitere Vignette geklebt sein.
„Es ist zwar gesetzlich nicht unzulässig, mehrere Vignetten zu kleben, führt
aber im Fall von Kontrollen zu längeren Bearbeitungszeiten der Mautsheriffs“,
erläutert Rechtsanwalt Tramposch, „und das kostet letztlich wertvolle
Urlaubszeit.“ Ein weiterer Tipp vom Profi: Der untere Vignettenabschnitt der
Jahresvignette ist die Trägerfolie und enthält auch die Seriennummer der
Vignette. Dieser Abschnitt berechtigt zum vergünstigten Erwerb einer
Jahreskarte für eine Sondermautstrecke. Vielfahrer können so 40 € beim Kauf der
Jahreskarte für die Sondermautstrecke sparen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen