TEAMS TESTEN PIRELLIS NEUE HINTERREIFEN-KONSTRUKTION
Montreal, 08. Juni 2013 – Erstmals testeten die Teams während des freien Trainings
zum Großen Preis von Kanada den neuen Reifentyp von Pirelli. Für die beiden
Sessions des freien Trainings am Freitag erhielt jeder Fahrer zwei Sätze des neuen,
aramidhaltigen Medium-Typs. Wie üblich standen den Teams darüber hinaus die
zwei für das Rennwochenende nominierten Mischungen zur Verfügung, in Kanada
sind das der P Zero Medium (White) sowie der supersofte P Zero Red.
Während der ersten Trainingseinheit am Morgen regnete es. Die Teams konnten
lediglich in den letzten 20 Minuten der anderthalbstündigen Session auf trockener
Strecke fahren. Bis dahin nutzten sie die Cinturato Green Intermediates und teilweise
sogar die Cinturato Blue Regenreifen. Jean-Eric Vergne von Toro Rosso testete in
der Folge als erster Fahrer die neuen Slicks. Force India-Pilot Paul di Resta gelang
mit den Medium-Reifen in dieser Session die Bestzeit.
Am Nachmittag blieb es kühl, jedoch trockener. Die Rundenzeiten der Autos lagen
im Schnitt fünf Sekunden unter den Zeiten am Vormittag. Ferrari-Pilot Fernando
Alonso fuhr auf den supersoften Slicks mit 1:14.818 Minuten die schnellste Runde
des Tages. Verglichen mit der Bestzeit am ersten Trainingstag des Vorjahres war er
damit eine halbe Sekunde schneller.
Pirellis Motorsport Direktor Paul Hembery kommentiert: “Der Regen am Morgen
verhinderte leider, dass die Fahrer die neue Konstruktion der Hinterreifen in dem
Maß testen konnten, wie sie es gern getan hätten. Aber das erste Feedback war
positiv. Wir werden im Verlauf der nächsten Tage sehr viel mehr Daten über die
neue Konstruktion erhalten und analysieren, bevor wir weitere Schlussfolgerungen
1
ziehen können. Allerdings erwarten wir keine massiven Veränderungen. Es war nur
eine geringfügige Änderung nötig, um zu vermeiden, dass an den Reifen weitere
Delaminierungen – die übrigens die Sicherheit nicht beeinträchtigen – auftreten. Die
grundlegenden Eigenschaften des Reifens, also seine Performance und seine
Haltbarkeit, wurden dadurch nicht beeinflusst.
Der Circuit in Kanada gehört schon immer zu den Strecken, die für die Reifen eine
besondere Herausforderung darstellen. Die Streckenführung erfordert in einigen
Passagen massive Bremsmanöver, bei denen die Reifen stark erhitzt werden. Die
heutigen Wetterverhältnisse könnten denen entsprechen, die am Sonntag während
des Rennens herrschen werden. Die Außentemperatur betrug 17 Grad Celsius, auf
der Strecke wurde derselbe Wert gemessen. Bislang haben beide Mischungen
hinsichtlich der Performance und der Haltbarkeit gute Leistungen gezeigt. Trotz der
kühlen Temperaturen sahen wir hier und da etwas Graining. Zum jetzigen Zeitpunkt
ist es schwierig, die Zahl der Boxenstopps zu prognostizieren. Denn noch ist die
Strecke kaum gummiert und darüber hinaus gibt es hier in Kanada zahlreiche
Unwägbarkeiten. Aber wir haben heute einige Longruns der supersoften Slicks
gesehen, in denen ihre Performance kaum nachließ. Aus diesem Grund wird diese
Mischung wohl im Qualifying eingesetzt.”
Schnellste Fahrer des Tages
FP1: FP2
1. Di Resta 1:21.020
Minuten
Medium,
neu
1. Alonso 1:14.818
Minuten
Supersoft,
neu
2. Button 1:21.108
Minuten
Medium,
neu
2. Hamilton 1:14.830
Minuten
Supersoft,
neu
3. Grosjean 1:21.258
Minuten
Medium,
neu
3. Alonso 1:15.083
Minuten
Supersoft,
neu
2
Reifenstatistik des Tages
Medium/ Supersoft/ Intermediate/ Regenreifen
Gefahrene Kilometer* 3,21/ 1,43/ 985/ 152
Insgesamt genutzte Reifensätze**
48/ 28/ 22/ 21
Höchste Rundenzahl
29/ 22/ 20/ 8
*Diese Zahl gibt die Summe der Kilometer an, die alle Fahrer in FP1 und FP2
absolvierten.
** Diese Zahl gibt die Summe der Reifensätze an, die alle Fahrer in FP1 und FP2
pro Mischung nutzten.
May the Force be with you
Maximaler G-Wert beim Bremsen (längs): Kurve 10: -4,27 G
Maximaler G-Wert in einer Kurve (seitlich): Kurve 3: 4,12 G
Pirelli Fakt des Tages
Auf keinem anderen Kurs der Formel 1-Saison sind die Boxenstopps so kurz wie in
Montreal. Zwischen dem Einbiegen in die Boxengasse und der Rückkehr auf die
Strecke liegen im Schnitt nur 16 Sekunden. Daher wählen manche Fahrer eine
Sprint-Strategie mit einer hohen Zahl von Boxenstopps. Insbesondere dann, wenn
ihr Bolide grundsätzlich schnell ist. Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit einer
Safety Car-Phase kann eine flexible Strategie den Ausgang des Rennens
entscheiden. Dadurch wird die Aufgabe der Ingenieure, die richtige Rennstragegie zu
entwickeln, noch schwieriger.