Dienstag, 13. November 2012

GRAND PRIX DER USA: AUSTIN, 16.-18. NOVEMBER 2012 PREMIERE FÜR DIE FORMEL 1-TEAMS UND PIRELLI

Mailand, 13. November 2012 – Es ist ein Schritt ins Unbekannte, den die Teams der Formel 1 und
Pirelli am kommenden Wochenende beim Großen Preis der USA gehen: Das Eröffnungsrennen
des Circuit of the Americas. Auf der neu gebauten Strecke in Austin/Texas wurde bislang noch kein
Rennen ausgetragen.

Der italienische Reifenhersteller hat für die Premiere den harten P Zero Silver und den mittelharten
P Zero White nominiert. Die konservative Wahl der Mischungen wird dadurch begründet, dass die
neue Strecke für die Reifen-Performance noch einige Unbekannte aufweist. Für die beiden
Sessions des freien Trainings am Freitag erhält deshalb jeder Fahrer einen Extra-Satz der harten
Slicks. Diese Maßnahme soll den Fahrern und Teams helfen, den neuen Circuit besser
kennenzulernen.

Der Kurs in Texas ist schnell und technisch anspruchsvoll, recht warme Temperaturen erhöhen die
mechanischen Anforderungen an die Reifen zusätzlich. Auf der 5,515 Kilometer langen Strecke
wechseln sich Bergauf- und Bergab-Passagen sowie technisch herausfordernde Abschnitte und
Highspeed-Passagen in schneller Folge ab. Die Fahrbahnoberfläche ist dabei relativ glatt.
Der erste Streckenabschnitt ist eine besondere Herausforderung. Nach Kurve eins, einer
Haarnadelkurve, folgt eine Sequenz von schnellen Richtungsänderungen in den Kurven vier bis
sechs. Diese Passage ist eine Reminiszenz an die Strecken in Silverstone und Spa. In diesen
Kurven wird enorm viel Energie durch die Reifenstruktur geleitet. Dabei müssen die äußeren
Reifen den Hauptanteil der Seitenführungskräfte liefern. Auch die Traktion spielt bei der Reifen-
Performance in den USA eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es um den optimalen Grip bei
der Beschleunigung aus den langsameren Kurven geht.

Da keine Daten aus vorangegangenen Jahren vorliegen, auf die sich die Ingenieure hätten
beziehen können, nutzte Pirelli innovative Simulations-Technologien, um das Verhalten der Reifen
auf dem Circuit in Austin zu prognostizieren. Auch die Teams setzen ähnliche Daten und
Simulations-Programme ein, um erste Ansätze und Ideen für die Rennstrategien zu entwickeln.
Darüber hinaus spielen die Informationen aus dem freien Training eine noch wichtigere Rolle als
üblich. Die Fahrer und Ingenieure werden versuchen, möglichst viele Daten über die
Fahreigenschaften mit vollen und fast leeren Tanks zu erhalten. Der zusätzliche Satz harter Slicks
soll es ihnen dabei ermöglichen, im freien Training möglichst viele Runden zu drehen.
Paul Hembery, Direktor Motorsport bei Pirelli, sagt: „Austin ist eine der drei Strecken, auf
denen wir in diesem Jahr erstmals bei einem Formel 1-Rennen starten. Dazu gehören noch der
Circuit in Bahrain, auf dem wir kürzlich erst getestet haben, sowie der Kurs von Hockenheim, wo
wir jedoch zuvor bereits mit der GP3-Serie gestartet sind. In vielerlei Hinsicht ist für uns das
Rennen in den USA die größte Herausforderung des Jahres. Aber Neuland zu betreten, ist für uns
eine vertraute Situation: Im vergangenen Jahr war uns die Mehrzahl der Strecken völlig unbekannt.
Für das kommende Wochenende haben wir die harte und die Medium-Mischung gewählt. Denn
angesichts der Asphalt-Proben sowie der Simulations-Daten gehen wir davon aus, dass dieser
Kurs ziemlich anspruchsvoll sein wird. Wir haben uns daher für eine etwas konservativere
Nominierung entschieden, um auf dem neuen Kurs auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Auch die Nominierung für Abu Dhabi war konservativ, und dennoch sahen wir eines der
spannendsten Rennen des Jahres. Wir freuen uns natürlich sehr, mit der Formel 1 wieder in die
USA zurückzukehren. Die Vereinigten Staaten sind nicht nur ein wichtiger Markt für uns, sondern
auch Heimat einer Vielzahl begeisterter Motorsportfans. Wir spüren eine große Begeisterung vor
diesem Rennen, das in der spannenden Endphase der Weltmeisterschaft stattfindet. Es könnte
keinen besseren Zeitpunkt für das Comeback in den USA geben.“

Mark Webber (Red Bull Racing) meint: „Ich war 2006 nach dem Grand Prix von Brasilien in
Austin, habe dort einige Freunde getroffen und erinnere mich an eine wirklich coole Stadt. Es gibt
dort ein großes Angebot an erstklassigen Restaurants, die Menschen wirkten auf mich sehr
entspannt und nahmen sich nicht zu Ernst. Es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich
habe von meinen Freunden erfahren, dass alle bereits voller Vorfreude und Spannung auf das
Rennen warten. Traditionellerweise ist die Formel 1 in Europa sehr populär, daher ist es gut,
wieder in die Staaten zurückzukehren. Wir wissen, dass es dort eine große Zahl Motorsportfreunde
gibt, sowie viele herausragende Wettbewerbe wie die NASCAR oder Indycar-Serie. Aber auch
einige der so genannten Dirt Truck-Rennen sind wirklich großartig. Die neue Formel 1-Strecke
scheint sehr schnell zu sein. Es gibt einige temporeiche Richtungswechsel, Links-Rechtskurven
und Abschnitte für den fünften und sechsten Gang. Wir werden uns hier nicht entspannen können.
Die Verantwortlichen haben allen Anschein nach großartige Arbeit geleistet. Es gibt mehrere
Schikanen, was wichtig ist. Bei einem neuen Kurs gibt es viele Unwägbarkeiten, die wir erst dann
kennenlernen, wenn wir vor Ort sind. Ich denke zum Beispiel an die Feinheiten des Radsturzes in
den Kurven. Am Freitag werden wir mehr wissen.“

Jaime Alguersuari, Pirellis Testfahrer, kommentiert: „Ich kenne den Circuit of the Americas nur
von Aufnahmen und Videos. Danach zu urteilen, ist es eine großartige Strecke, auf der das Fahren
Spaß macht. Selbstverständlich kennen die Teams mittlerweile sämtliche Pirelli Reifen sehr gut.
Sicher, die Kombination der nominierten Reifenmischungen ist etwas konservativ. Aber natürlich
hängt sie von zahlreichen Faktoren ab. Dazu gehört der Makro-Abrieb der Fahrbahnoberfläche.
Wir können mit einem Ein-Stopp-Rennen rechnen, doch äußere Einflüsse wie das Wetter oder der
Einsatz des Safety Cars können dies verhindern. Ein neuer Kurs bringt die gewohnten Dinge
immer etwas durcheinander, daher können wir uns auf ein interessantes Rennen freuen.“

Anmerkungen zur Reifentechnik
 Weil der Circuit in Austin komplett neu ist, wird die Fahrbahnoberfläche zunächst „grün“ und
rutschig sein, und sich dann im Verlauf des Rennwochenendes deutlich verändern. Eine
völlig neue Strecke entwickelt häufig einen dünnen Ölfilm auf der Oberfläche. Dieser
entsteht beim Verlegen des Asphalts.

 Die Renndistanz beträgt 56 Runden.

 Kurve 11 ist besonders anspruchsvoll. Die Fahrer bremsen heftig, während sie bereits in
die Kurve einlenken. Das erzeugt eine ungleichmäßige Verteilung der Kräfte im Reifen.
Maximaler Grip ist hier entscheidend für die Lenkpräzision.

 Die Autos werden voraussichtlich mit kurzer Getriebeübersetzung und mittlerem Abtrieb
fahren.

 Das Wetter in Texas kann zu dieser Jahreszeit wechselhaft sein. Die
Regenwahrscheinlichkeit beträgt im Schnitt 31 Prozent. Der November ist geprägt von
fallenden Tageshöchsttemperaturen. Sie sinken im Monatsverlauf von 25 auf 19 Grad
Celsius. Nur an einem von zehn Tagen übersteigen sie 29 Grad Celsius oder fallen unter
13 Grad Celsius.


Die bisherige Reifenwahl
P Zero Red P Zero Yellow P Zero White P Zero Silver
Australien Soft Medium
Malaysia Medium Hart
China Soft Medium
Bahrain Soft Medium
Spanien Soft Hart
Monaco Supersoft Soft
Kanada Supersoft Soft
Europa Soft Medium
Großbritannien Soft Hart
Deutschland Soft Medium
Ungarn Soft Medium
Belgien Medium Hart
Italien Medium Hart
Singapur Supersoft Soft
Japan Soft Hart
Korea Supersoft Soft
Indien Soft Hart
Abu Dhabi Soft Medium
USA Medium Hart










Dieses Blog durchsuchen

Werbung